Umweltproduktdeklarationen verstehen. EPDs richtig einsetzen.

Transparente Daten für nachhaltige Entscheidungen

Umweltproduktdeklarationen (EPDs) liefern transparente, vergleichbare und überprüfbare Informationen über die Umweltauswirkungen eines Produkts – entlang seines gesamten Lebenszyklus. Sie schaffen die Grundlage für fundierte und nachhaltige Entscheidungen in der Planung und Ausführung von Bauprojekten.

👇Unten finden Sie unsere aktuellen EPDs als PDF-Download

Warum EPDs wichtig sind

Lebenszyklusanalysen (LCAs) sind ein zentrales Werkzeug bei der Erstellung von EPDs. Sie zeigen auf, welche Rohstoffe oder Fertigungsschritte den größten Einfluss auf die Umwelt haben – und wo Potenziale für Optimierung liegen.

Bei Amiblu arbeiten wir kontinuierlich daran, diese Auswirkungen zu reduzieren. Unser Team analysiert Prozesse, Materialien und Lieferketten – mit dem Ziel, nachhaltige und zukunftsfähige Lösungen zu schaffen.

Denn in Zeiten von Klimawandel und Wasserknappheit ist eines klar: Ressourcenschonendes Bauen ist kein Trend, sondern eine  Notwendigkeit.

EPD ist nicht gleich EPD – Was beim Umgang mit EPDs zu beachten ist

Eine Environmental Product Declaration (EPD) ist eine Umweltproduktdeklaration, die transparente und geprüfte Daten über die Umweltauswirkungen eines Produkts während seines Lebenszyklus liefert.

Typische Inhalte:

  • CO₂-Fußabdruck (globale Erwärmung)
  • Energie- und Wasserverbrauch
  • Abfallaufkommen
  • Abgedeckte Lebenszyklusphasen
  • Technische Produktspezifikationen

Rahmen: EN 15804, ISO 14025 (Amiblu EPDs basieren auf EN 15804 und PCR)

Die EPD dokumentiert Umweltauswirkungen, Systemgrenzen, Methodik, Lebenszyklusphasen (z. B. A1–A5) sowie technische Produktspezifikationen.

Im Gegensatz zu Umweltlabels (z. B. Blauer Engel, EU Ecolable, Fairtrade) bewertet oder zertifiziert eine EPD nicht die Nachhaltigkeit eines Produkts.
Sie liefert faktenbasierte, quantitative Daten, ist also eine Deklaration – keine Bewertung.

Offizielle EPD-Register: z. B. EPD Norge (Amiblu registriert)

Hier mehr erfahren: International EPD System

EPDs werden in der Regel vom Hersteller in Zusammenarbeit mit LCA-Experten (Life Cycle Assessment) erstellt.

Dabei entsteht eine Systematik zur Erstellung von EPDs nach festgelegten Regeln.

Glaubwürdigkeit erhalten sie durch:

  • Drittprüfer/Verifizierer, die bei den entsprechenden Programmbetreibern gelistet sind (z. B. IBU, EPD-Norge)
  • Veröffentlichung über einen Programmbetreiber (z. B. IBU, EPD Norge, International EPD System)

Wichtig: Achten Sie auf eine Registriernummer und das Prüfzeichen. (Bsp.: Norge EPD-Norway (Amiblu registriert))

Der Unterschied:
Extern verifizierte EPD-Systematiken (Programm & Adaption) werden auf entsprechenden Plattformen veröffentlicht – das erhöht die Glaubwürdigkeit.
EPDs basierend auf nicht geprüften Systematiken, sind nicht öffentlich registriert.

Nein, hier müssen die wichtigsten Punkte der EPDs verglichen werden.

Die Sicherstellung, dass alle EPDs denselben Normen folgen (z.B. ISO 14025, EN 15804) hilft grundsätzlich beim Vergleich.
Sie bilden jedoch nur die Grundlage. Je nach EPD-Programmanbieter können sich die Produktkategorieregeln zur Berechnung der LCA unterscheiden.

Wichtig: Auch die betrachtete Phase (cradle-to-gate vs. cradle-to-grave), die Methode und die Rahmenbedingungen müssen berücksichtigt werden.

Eine LCA (Life Cycle Assessment, dt. Lebenszyklusanalyse) ist die wissenschaftliche Methode zur Bewertung der Umweltauswirkungen eines Produkts über seinen gesamten Lebensweg, regelbasiert erstellt auf Grundlage der EN 15804.

Die EPD dokumentiert auf regelbasierte Weise (ISO 14025) die LCA und dient der Kommunikation der Ergebnisse. Sie basiert direkt auf den Ergebnissen einer LCA und macht diese transparent und ggf. vergleichbar.

Amiblu erstellt für jedes Hauptprodukt eine detaillierte LCA unter Berücksichtigung der Rohstoffe, Produktion, Transport und Nutzung.
Diese Daten werden dann in eine EPD überführt und beim anerkannten EPD-Programm Norge EPD-Norway registriert und veröffentlicht.

Rohre kommen in langlebigen Infrastrukturen zum Einsatz. Entlang ihres Lebenszyklus entstehen dabei Umweltauswirkungen unterschiedlicher Ausprägung.

EPDs helfen dabei:

  • Nachhaltigere Entscheidungen zu treffen
  • Materialien objektiv zu vergleichen
  • Anforderungen z.B. in Ausschreibungen und Zertifizierungen (z. B. BREEAM, DGNB) zu erfüllen

Mehr Infos: IBU – Institut Bauen und Umwelt

Die Materialien bzw. verwendeten Rohstoffe, Dimensionen und die Lebensdauer eines Amiblu GFK-Produkts werden zum Großteil in der vorbereitenden Konstruktionsphase festgelegt. Entsprechend beeinflussen diese Faktoren den CO₂-Fußabdruck und die Umweltleistung des Produktes maßgeblich.

Fazit: Eine gute Planung führt zu optimierten Produkten mit geringeren EPD-Werten und mehr Nachhaltigkeit über die gesamte Lebensdauer hinweg.

Genau an diesem Heben setzt Amiblu PROX an. Mehr Informationen hier.

Cradle-to-gate: Betrachtet die Umweltauswirkungen von der Rohstoffgewinnung bis zum Werkstor

Cradle-to-grave: Deckt den gesamten Lebenszyklus ab – inklusive Nutzung, Wartung und Entsorgung

Mehr dazu: The International EPD System – EPD types

Für Infrastrukturprojekte ist cradle-to-grave relevanter, da es die gesamte Systemwirkung abbildet. Einige EPDs beschränken sich auf cradle-to-gate – beachten Sie daher die Systemgrenzen in der jeweiligen EPD.

Wichtig: Die Systemgrenzen der EPDs von Amiblu sind grundsätzlich als „cradle-to-grave“ einzuordnen, auch wenn einzelne Phasen regelkonform mit Null bewertet werden.

Basierend auf den anzuwendenden Rahmenrichtlinien für EPDs (z.B. PCR – Produktkategorieregeln bzw. Product Category Rules) werden für Amiblu GFK-Produkte bestimmte EPD-Phasen regelkonform mit Null bewertet.

Amiblu EPD-Phasen:

  • A1-A3 – in allen Amiblu EPDs enthalten
  • A4-A5 – abhängig vom jeweiligen Projekt, Erstellung auf Wunsch des Kunden (auf Anfrage)
  • B – nicht anwendbar nach PCR, da GFK-Rohre nach der Installation wartungsfrei sind
  • C – Bewertung mit Null, aufgrund der langen Lebensdauer von GFK-Rohren und des Verbleibens im Boden
  • D – wird technisch gesehen mit 0 bewertet, aufgrund des Verbleibens im Boden

Generelle EPD-Phasen:

  • A1 – A3 Produktionsphase: Energieverbrauch, Materialverbrauch und Abfallerzeugung während der Produktion
  • A4 Transportphase: Typische Transportentfernungen und -methoden
  • A5 Installationsphase: Einsatz von Maschinen und Materialien während der Installation
  • B Nutzungsphase: Wartung, Reparatur, Ersatz während der Nutzungsdauer
  • C Nutzungsdauer: Demontage, Abfallbehandlung und Entsorgung
  • D Wiederverwendung und Recycling: Potenzial für Wiederverwendung

Ja – aber nur dann, wenn sie auf denselben Product Category Rules (PCRs) basieren und identische Systemgrenzen (z. B. cradle-to-gate) aufweisen.

EPDs können unterschiedliche Lebenszyklusphasen abdecken:

  • „Cradle-to-gate“: Deckt die Rohstoffgewinnung bis zur Herstellung bzw. bis zum Werktor ab.
  • „Cradle-to-grave“: Umfasst den gesamten Lebenszyklus von der Rohstoffgewinnung bis zur Entsorgung.
  • „Cradle-to-cradle“: Bezieht Recycling und Rückgewinnung von Rohstoffen am Lebensende mit ein.

Stellen Sie stets sicher, dass die Produkte, die Sie vergleichen, den selben Lebenszyklusansatz bzw. die gleichen Standards hinsichtlich Phasen und Rahmenbedingungen verwenden. Dabei ist es wichtig, dass der Vergleich für dieselbe funktionelle Einheit (z. B. m²) durchgeführt wird.

Die Vergleichbarkeit von EPDs hängt stark von den verwendeten Systemgrenzen, sowie den zugrunde liegenden Daten und Annahmen ab.

Tipp: Überprüfen Sie immer die PCR und achten Sie auf identische EPD-Standards (z. B. EN 15804 +A2) und Lebenszyklusphasen.

Der Vergleich von EPDs unterschiedlicher Materialien oder Hersteller ist oft schwierig, da ein sinnvoller Vergleich stets eine kontextbezogene Bewertung erfordert.

Zu beachten:

  • Die Verwendung gleicher funktionaler Einheiten (z. B. pro Laufmeter, pro Lebensdauer, m²)
  • Welche Lebenszyklusphasen abgebildet werden (A1–A3, A4, B, C…)
  • Ob die EPDs verifiziert und von Dritten zertifiziert sind
  • Mögliche Unterschiede in Lebensdauer, Leistung oder Recyclingfähigkeit

Bei jedem Vergleich sollte vorher abgeklärt werden,

  • ob die EPDs auf denselben Standards und Methoden beruhen
  • welche Systemgrenzen und funktionalen Einheiten verwendet werden bzw. welche Annahmen getroffen wurden
  • wie die Daten erhoben und überprüft wurden
  • ob die verwendete EPD-Systematik extern verifiziert wurde
  • welche Abschätzungsmethode der Umweltauswirkungen verwendet wurde

Fazit: Vergleiche ohne diese Informationen (und entsprechende Übereinstimmungen bei oben genannten Punkten) sowie abgeleitete Aussagen sind i.d.R. als nicht seriös einzustufen

Eine produktspezifische EPD liefert transparente und belastbare Umweltinformationen, die auf den tatsächlichen Eigenschaften und dem Lebenszyklus des jeweiligen Produkts beruhen – nicht auf Durchschnittswerten.

Das ist entscheidend, da:

  • Produkte mit ähnlicher Funktion unterschiedliche Umweltwirkungen haben können (z. B. durch Materialwahl oder Transportweg).
  • Zertifizierungssysteme (wie LEED oder BREEAM) oft produktbezogene EPDs verlangen.
  • Planer fundiertere Entscheidungen treffen können – z. B. zur CO₂-Optimierung im Projekt.

Mehr zur Bedeutung produktbezogener EPDs: IBU – Umwelt-Produktdeklarationen

Das Ziel von Produkt-EPDs ist ihre Berücksichtigung in der Ökobilanz von Bauwerken (ISO 21930). Dafür müssen EPDs und die dazugehörenden LCAs nach entsprechenden Normen ausgelegt werden.

Nur EPDs, die diesen Normen entsprechen, bieten:

  • Methodische Vergleichbarkeit: Einheitliche Methodik ermöglicht faire Produktvergleiche
  • Transparenz: Die Datenbasis ist klar dokumentiert, nachvollziehbar und überprüfbar
  • Anerkennung: EPDs nach diesen Standards werden von zertifizierenden Systemen (z. B. LEED, BREEAM) weltweit akzeptiert
  • Verlässlichkeit: Die Umweltwirkungen werden wissenschaftlich fundiert berechnet und von unabhängigen Stellen verifiziert

Normen im Überblick:

  • ISO 14025: Typ-III-Umweltdeklarationen – Prinzipien und Verfahren
  • EN 15804: EPD-Grundlagen für Bauprodukte (CEN)
  • (ISO 21930: Nachhaltigkeit von Bauwerken – Umweltdeklarationen für Bauprodukte (Ökobilanz von Gebäuden))

(Amiblu EPDs basieren auf EN15804 und PCR (Produktkategorieregeln bzw. Product Category Rules). EPDs für Abwasser- und Regenwasserrohre folgen spezifischen PCRs.)

Die EPDs von Amiblu ermöglichen:

  • Umweltauswirkungen wie den CO₂-Fußabdruck des Materials bereits in der Planungsphase zu berücksichtigen und ggf. zu minimieren
  • Anforderungen an Nachhaltigkeitszertifizierungen (z. B. BREEAM, LEED) zu erfüllen
  • Die Langzeit-Umweltleistung von Rohrsystemen objektiv zu bewerten

Bei spezifischen Fragen oder weiterem Klärungsbedarf können Sie sich gerne direkt an uns wenden (Kontakt).

(Die auf unserer Webseite gelisteten EPDs sind nur ein Auszug und beziehen sich auf unsere Standardprodukte. Auf Anfrage können weitere Produkt-EPDs geliefert werden.)

Noch Fragen?

Wir beraten Sie gerne persönlich zum Umgang mit unseren EPDs – verständlich, praxisnah und auf Ihr Projekt abgestimmt.

👇 Amiblu EPDs zum Download

Wir haben die umfassendste LCA-Plattform (Life Cycle Assessment) der Rohrindustrie aufgebaut und Ökobilanzen für bisher über 1200 Produkte erstellt. Diese umfangreichen Berichte werden in EU Umweltproduktdeklarationen (EPDs) verdichtet.

Hier finden Sie eine Auswahl an EPDs für unsere Standardprodukte. Sollten Sie zusätzlichen Bedarf haben, kontaktieren Sie bitte Ihren regionalen Ansprechpartner.

Hobas PN1

ProduktDNPNSNEPD
Hobas PN1 mit FWC Kupplung250-350110000PDF
Hobas PN1 mit FWC Kupplung400-450110000PDF
Hobas PN1 mit FWC Kupplung500-750110000PDF
Hobas PN1 mit FWC Kupplung860-1500110000PDF
Hobas PN1 mit FWC Kupplung800-1500110000, 16000, 20000PDF
Hobas PN1 mit FWC Kupplung1000-1500110000-20000PDF
Hobas PN1 mit FWC Kupplung1535-3600110000PDF
Hobas PN1 mit FWC Kupplung1535-3600110000, 16000, 20000PDF
ProduktDNPNSNEPD
Hobas PN1 mit Kupplung500-75015000PDF
Hobas PN1 mitKupplung800-140015000PDF

Flowtite PN1

ProduktDNPNSNEPD
Flowtite PN1 mit Kupplung350-700110000PDF
Flowtite PN1 mit Kupplung800-2400110000PDF
Flowtite PN1 mit Kupplung800-300012500, 5000PDF

Hobas Vortriebsrohre

ProduktDNPNSNEPD
Hobas Vortriebsrohr mit Edelstahlmanschette500-1200134000-80000PDF
Hobas Vortriebsrohr mit Edelstahlmanschette1280-2000134000-80000PDF
Hobas Vortriebsrohr mit GFK-Kupplung700-1500164000-160000PDF

Flowtite Druckrohre

ProduktDNPNSNEPD
Flowtite Druckrohr mit Kupplung300-40065000, 10000PDF
Flowtite Druckrohr mit Kupplung450-70065000, 10000PDF
Flowtite Druckrohr mit Kupplung800-200065000, 10000PDF
Flowtite Druckrohr mit Kupplung2100-380065000, 10000PDF
ProduktDNPNSNEPD
Flowtite Druckrohr mit Kupplung300-500105000PDF
Flowtite Druckrohr mit Kupplung600-1200105000PDF
Flowtite Druckrohr mit Kupplung1200-4000105000PDF
ProduktDNPNSNEPD
Flowtite Druckrohr mit Kupplung300-4001010000PDF
Flowtite Druckrohr mit Kupplung450-6001010000PDF
Flowtite Druckrohr mit Kupplung700-34001010000PDF
ProduktDNPNSNEPD
Flowtite Druckrohr mit Kupplung300-500165000PDF
Flowtite Druckrohr mit Kupplung600-3400165000PDF
ProduktDNPNSNEPD
Flowtite Druckrohr mit Kupplung300-6001610000PDF
Flowtite Druckrohr mit Kupplung700-34001610000PDF

Hobas Druckrohre

ProduktDNPNSNEPD
Hobas Druckrohr mit Kupplung2002-810000-16000PDF
Hobas Druckrohr mit Kupplung500-3600610000PDF
Hobas Druckrohr mit Kupplung700-3600620000PDF